Für Kinder ist es wichtig, sich auf das Tanzen und die Musik einstimmen zu können. Gerade jüngere Kinder wollen gerne wissen, um was sich der Tanz dreht. Sie wollen das Thema kurz beschnuppern oder die Figuren kennen lernen, um die es sich da dreht. So können sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ihren eigenen Bewegungsrhythmus finden. Die Tanzstunde stimmt also in einem ersten Teil die Kinder auf den Tanz ein, in einem zweiten Teil geht es darum, einen bestimmten Tanz mit bestimmten Schritten einzustudieren.
Um eine Tanzstunde für Kinder zu geben braucht man kein Tanzlehrer zu sein. Ein paar Grundelemente bieten sich für jede Tanzstunde an (hier am Tanz „Schneeflöckchen“ erläutert):
Und jetzt beginnt das gemeinsame Tanzen! Je nach Alter der Kinder oder auch je nach Thema bieten sich zwei Formen an:
Praktische Tipps
Tanzen ist etwas Kreatives. Damit das Tanzen nicht in blosses „Toben“ ausartet, müssen die Weichen stimmen:
Rituale geben einen Rahmen vor.
Damit die Kinder einen Rahmen haben, sollte es zu Beginn und zum Schluss der Tanzstunde Rituale geben – z.B. einen Begrüßungs- und einen Abschiedstanz (hier sind sehr einfache Tänze wie beispielsweise „alle im Kreis tanzen“ gemeint).
Zeichen verhindern Chaos.
Da Kinder viel Energie haben und manchmal laut sein können, machen Sie mit den Kindern am besten ein Zeichen aus, das „Ruhe“ bedeutet, damit auch Sie zu Wort kommen. Klamotten machen kreativ. Um die Kinder zu begeistern eignet sich eine Klamottenkiste - verkleidete Kinder tanzen ganz von alleine. Die Klamottenkiste kann zu bestimmten Stunden mitgebracht werden (oder jedes Kind bringt seine eigene Verkleidung mit, die es zur Tanzstunde tragen möchte). Die richtige Tanzkleidung: Normalerweise ist es nicht nötig, dass die Kinder fürs Tanzen Sportkleidung anziehen. Aber bequeme Kleidung ist wichtig.
Der „Tanzraum“:
Da die Kinder auch auf dem Boden sitzen, liegen etc. müssen, sollte der Raum warm und sauber sein (am besten der Bewegungsraum des Kindergartens).
Und noch ein Wort zu den Jungen:
Jungen haben im Kindergartenalter normalerweise keine Abneigung gegen Tanzen. Sicher gibt es immer wieder einmal ältere Vorschulkinder, die aufgrund von Rollenverständnissen nicht so gerne tanzen. Durch Auswahl des Themas (z.B. tanzende Indianer oder Eingeborene, Benutzen von Maschine, Roboter, Tiger, Fahrstuhl als Bilder) können Sie diese Abneigung fast immer überwinden.
Gemeinsam den Körper aufwärmen
Damit alle Kinder verstehen, was sie machen sollen, gehen Sie bei der Tanzstunde vom „kleinsten gemeinsamen Nenner“ aus (z.B. können wohl alle Kinder ihren eigenen Arm bewegen). Am besten fangen Sie nicht mit schwierigen Übungen wie beispielsweise Tanzschritten an.
Lockern der Muskulatur, sanftes Dehnen | Füße strecken und heranziehen, Füße ein- und ausdrehen, Beine ein- und ausdrehen |
Mit welchen Teilen können die Füße / Hände den Boden berühren | z.B. mit dem Ballen, der Ferse, der Außenkante, der Innenkante / z.B. mit dem Finger, Daunem, der Fläche, dem Handrücken |
Gleichgewicht halten | Der Flamingo - (Kinder sollen auf einem Bein stehen) |
Stopps aus der Bewegung heraus | Musik vorspielen. Wenn die Musik aufhört, erstarren die Kinder in bestimmten Haltungen |
Musikstopp mit Aktion | Wenn die Musik aufhört, bilden die Kinder Gruppenformationen (z.B. einen Kreis, eine Linie, eine Gasse etc., suchen bestimmte Ecke auf, stellen Gefühle dar) |
Gehen | Gehen in Zeitlupe / Zeitraffer, Schleichen wie eine Katze, Gehen mit geschlossenen Augen |
Schreiten | Wie durch Wasser waten, stolz und gewichtig gehen (wie eine Königin) |
Laufen | Alleine, zu zweit, zu dritt laufen, andere Kinder beim Laufen umkreisen; vorwärts, rückwärts, seitwärts laufen; andere verfolgen; zwischen zwei anderen Kindern durchlaufen; federnd laufen |
Hüpfen | Wie ein Frosch; auf einem Bein, auf zwei Beinen |
Galopp | wie ein Pferd - (am besten langsam, hoch und weit) |
Praktischer Tipp: Bei alledem gilt: Je kleiner die Kinder, desto höher muss das Tempo sein!
Busfahren | Alle Kinder stellen sich hintereinander, das vorderste Kind ist „Busfahrer“, bei Hupsignal des „Busfahrers“ steigen alle Kinder aus, machen irgendwas (z.B. Einkaufen, Sportunterricht etc., nutzen dabei den gesamten Raum aus), beim nächsten Hupsignal des „Busfahrers“ steigen alle Kinder wieder ein. |
Vogelschwarm | Ein „Leitvogel“ (Kind) bekommt eine Trommel. Wenn er trommelt, dann müssen alle anderen Vögel (Kinder) ihm hinterher im Schwarm fliegen, nach dem zweiten Trommeln fliegen alle Vögel (Kinder) wieder durcheinander |
Schlangen bewegen sich durch den Raum |
Kinder bilden 2 Schlangen, fassen sich nicht an den Schultern, Der Kopf der Schlange (Kind) bestimmt, wohin die Schlange geht. Versuch: im Reißverschlussprinzip durcheinander gehen, immer wieder stehen bleiben und schauen, ob die Schlange noch schön geordnet ist |
Kreise aufblasen | Einen Kreis bilden, den Kreis aufblasen (vergrößern) wie einen Luftballon, und dann wieder Luft ablassen (bei Crescendo in Musik größer, bei Decrescendo kleiner) |
Feuer... Wasser | Feuer (alle in eine Ecke), Wasser (alle in die andere Ecke), Luft (alle in die Standwaage), Eis (alle erstarren), Sonne (alle in den Ballenstand, Arme hoch wie Sonnenanbeter), Blitz (alle auf den Boden legen) |
Spiegelungen | Zwei Kinder stehen sich gegenüber, die Bewegung des einen Kindes wird vom anderen nachgemacht und beim nächsten Mal andersherum |
Einstimmung aufs Thema
Hier ist eine kleine Geschichte angesagt, die die Kinder in die Themenwelt des jeweiligen Tanzes einführt. Lassen Sie die Kinder dazu schon ihr eigenen Bewegungen machen.
Ausgangspunkte einer Improvisation
Weitere Ideen zur Improvisation
Aufbau eines festgelegten Tanzes
Ein Tanz ist eine Abfolge von Bewegungen. Die Abfolge ist nicht zufällig oder bedeutungslos, sondern abwechslungsreich: Mal am Boden, mal stehend, mal in der Gruppe, mal alleine. Mal schnell, mal langsam, mal bewegt, mal hektisch. Interessant ist, wenn plötzlich Stille kommt nach einer schnellen Musik – das lässt das schnelle Tempo besonders hervortreten.
Wenn Sie sich selbst einen Tanz ausdenken, nehmen Sie immer wieder auch die Zuschauerperspektive ein. Dann macht es Sinn, dass bestimmte Bewegungen paarweise, andere z.B. im Block oder in der Reihe gemacht werden.
Tipps:
Wie erarbeite ich festgelegte Tänze mit Kindern?
Einfache Tänze kann man im Ganzen durchproben und z.B. am Schluss einer Stunde als Abschlussritual für die ganze Gruppe verwenden. Wenn Sie dagegen einen komplexen Tanz mit Kindern im Kindergartenalter erarbeiten, ist es gut, die Teile schrittweise zu bearbeiten. Üben Sie die einzelnen Teile mit den Kindern, z.B. nur eine bestimmte Bewegungsabfolge. Oder nur einen Schritt, der immer wieder vorkommt.
Übung
Damit sich die Kinder den Ablauf eines Tanzes besser merken können, kann der Tanz zu Übungszwecken auch nur „gegangen“ werden. Oder Sie lassen die Kinder den Tanz mit „tanzenden Fingern“ auf dem Boden nachgestalten. Ein Tanz kann auch „trocken“, d.h. ohne Musik geübt werden. Wenn dann die Musik hinzukommt, erfahren die Kinder die Ordnung durch die Musik und können sich die Abläufe besser merken. Auch wenn der Tanz noch nicht ganz fertig ist, kann er schon als Tanz geprobt werden, indem man noch nicht fertige Tanzteile improvisiert. Das Schöne dabei ist, dass die Kinder dann schon das Tanzerlebnis haben und motiviert bleiben. Üben Sie neue Tanzschritte einzeln, bevor sie in den Tanz eingebaut werden. Nehmen Sie, wenn möglich, die Tänze auf Video auf. Eine Videoaufnahme wirkt sehr motivierend auf die Kinder.
Geben Sie festen Teilen eines Tanzes einen Namen, so dass sich Kinder durch Zuruf an den gemeinten Teil erinnern können (verbildlichen Sie den Tanz vorher bitte mit einer Geschichte, z.B. einem Märchen der tanzenden Hexen etc. Sie können die einzelnen Tanzteile auch wie ein Zirkusdirektor ankündigen. Die Kinder erscheinen dann wie auf einer Bühne und zeigen dem Publikum den Tanzteil).
Angabe von Takten
Zweiertakt: los - geht’s
Dreiertakt: jetzt - geht’s - los
Vierertakt: Ach - tung - los - geht’s
Eine Aufführung ist für Kinder ein großes Ereignis und ist für nahezu jedes Kind eine große Motivation. Ein erster Schritt ist, am Ende der Stunde den Eltern (oder anderen Kindern) die erlernten Dinge vorzuführen. Klassiker sind die Gestaltung eines Tanzes beim Sommerfest etc.
Eine gute Idee sind Tänze auch für einen Kindergeburtstag: Sie können mit den Kindern die Tänze einstudieren und dann auf Video aufnehmen. Zum Schluss der Feier wird die Filmaufnahme dann von allen Kindern zusammen angeschaut. Oder den Eltern beim Abholen vorgeführt...(link zu Theater_tool)
Eine Tanzstunde gibt Ihnen die Möglichkeit, den Kindern auch die Wahrnehmung ihres eigenen Körpers nahe zu bringen, das „nach-innen-Fühlen“. Dies hat nicht primär etwas mit Meditation zu tun. Es dient den Kindern zur Stärkung des eigenen Körpergefühls und damit auch des Selbstbewusstseins. Folgende Übungen sind nur eine Auswahl von Möglichkeiten, wie Körperbildung bei Kindern umgesetzt werden kann.
Gefühl für Kraft und Körperteile |
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Zur Ruhe kommen |
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