Am Lagerfeuer

Am Lagerfeuer

Die Umsetzung

Wo baue ich ein Lagerfeuer?

Feuchte Humuserde, steinige und sandige Böden sind die besten Feuerböden. An der Feuerstelle kehren Sie am besten vorher die trockenen Zweige und das Laub weg. Damit das Feuer sich nicht ausbreiten kann, bauen Sie mit Steinen einen äußeren Wall um die Feuerstelle. Der Feuerplatz sollte ziemlich groß und windgeschützt sein. Kontrollieren Sie, dass Sie ihr Feuer nicht unter Nadelbäumen, auf Heidekraut, Moos oder Torf, neben Ameisenhaufen oder Baumstümpfen anzünden. Auch auf Wurzelwerk sollte kein Feuer entzündet werden - es frisst sich regelrecht in die Tiefe und läßt sich kaum löschen.

Tipp: Ein kleiner Fels o.ä. eignet sich nicht zum Feuermachen, da der Stein durch die starke Hitze zerspringen kann.

Wie baue ich ein Lagerfeuer?
Bei Wiesen: Mit Spaten in Kreisform Grasnarbe ausstechen und feucht aufbewahren. Sie kann nach Abbrennen des Feuers einfach wieder eingesetzt werden und die Wiese schön halten. Um die Feuerstelle herum Steine im Kreis legen; die Steine sichern das Feuer und verhindern, dass es sich ausbreitet. 

Ein Lagerfeuer, das besonders gut brennen soll, besteht aus drei Lagen:

Unterzünder:
Zeitungspapier zu kleinen Ballen formen und in die Mitte der Feuerstelle legen. Darüber dünneres Reisig oder Streifen geschnittener Birkenrinde (trocken, nicht von lebenden Bäumen!) legen. Auch Eierkarton kann verwendet werden - oder eben die kommerziell erhältlichen Holzkohleanzünder (stillos aber effektiv...)

Weichholzpyramide:
Um das Zentrum von Unterzünder herum Weichholz-Äste (etwa abgestorbene Äste von Nadelhölzern wie Tannen oder Fichten) senkrecht locker zu einer Pyramide zusammenstellen. Gespaltene Äste brennen besser als Rundhölzer!

Hartholz:
Wenn das Feuer länger halten und nachher auf der Glut beispielsweise gegrillt werden soll, sind Harthölzer ideal (etwa Buche oder Birke). Haben Sie nur Weichholz zur Verfügung, so ist das kein Problem - das Feuer muss nur entsprechend größer sein, damit genug Glut entsteht. Die größeren Holzscheite legen Sie erst auf das Feuer, wenn dieses schon richtig gut brennt. Gerade Hartholz braucht eine Weile, bis es sich entzündet. Der Vorteil ist, dass Hartholz nur langsam abbrennt und dadurch lange warm hält.

© Dr. Herbert Renz-Polster

Welches Holz nehme ich?

Als Grundregel gilt: Hauptsache trocken. Wenn Sie Abfallholz verwenden, so ist wichtig dass es nicht bemalt, lackiert oder imprägniert ist (die entstehenden Dämpfe können gesundheitsschädlich sein - und wer will schon Holzschutzmittel am Grillgut?). Vorsicht auch mit eingeschlagenen Nägel - die Kinder könnten sich daran verletzen.

Reisig:
Dünne trockene Zweige, mit denen Sie das Feuer zum Lodern bringen. Geeignet ist alles, was Sie mit der Hand leicht brechen können.
Weichholz für die Pyramide: z.B. Fichten-, Kiefer, Tannen- oder Espenholz 
Hartholz: z.B. Ulmen-, Eichen-, Birken, Buchen-, Eschen- und Ahornholz

Wie zünde ich an?

Das erste Feuer zünden Sie als Erwachsener an. Später, wenn Sie öfters Feuer gemacht haben, dürfen auch Kinder, die es sich zutrauen, anzünden. Damit es möglichst einfach ist, nehmen Sie Kaminzündhölzer, die sind länger als normale Streichhölzer - Sie kommen damit besser an das verwendete Unterzündmaterial heran. Gehen Sie mit dem brennenden Kaminzündholz zum Pyramidenfeueraufbau und zünden Sie die in der Mitte liegenden Zeitungsballen an. Wenn Sie eine kleine Flamme sehen, können Sie vorsichtig ins Feuer blasen, um das Brennen zu fördern (Sie blasen dabei nicht AUF die Flamme, sondern sozusagen an den Grund des Feuers).

Ganz wichtig: NIEMALS brennbare Flüssigkeiten (Brennspiritus, Lampenöl, Benzin oder ähnliches) verwenden um das Feuer anzufachen - das Gefäß kann explodieren! Außerdem sind diese Flüssigkeiten für Kinder in jeder Hinsicht ungeeignet. Wer es nicht schafft ein Feuer „trocken“ zu starten, soll es bleiben lassen!) 

Zeigen Sie den Kinder, wie das Streichholz richtig gehandhabt wird (vom Körper weg auf der Reibefläche entzünden). Lassen Sie Kinder, die zum ersten Mal ein Streichholz benutzen, das Streichholz wieder ausblasen oder im Wasser ersticken. So lernen die Kinder, wie Feuer zu löschen ist und wie sie generell mit Feuer umgehen sollen.

Wie komme ich an Glut

Am schnellsten entsteht Glut, wenn Sie das Feuer zuerst einmal richtig aufbrennen lassen. Da muss also wirklich einer ganzer Stoß Holz abbrennen, damit die Glut auch taugt. Tannenzapfen erzeugen auch rasch Glut, nur hält diese nicht lange vor. Erst wenn Sie Glut haben und die Flammen nicht mehr hochschlagen, können die Kinder ihr Essen grillen. Die Speisen können an der Glut nämlich schön von innen heraus gar werden und verbrennen nicht von außen, ohne innen fertig zu sein. Ausserdem sind sie nicht „angerußelt“ und schmecken besser. 

Also: zuerst ein richtiges Lagerfeuer brennen lassen. Wenn sich Glut gebildet hat das Feuer runterbrennen lassen und auf der Glut grillen. Anschließend kann das Feuer dann wieder angefacht werden, damit die „Party“ weitergeht. 

Tipp: Wieviel Glut es braucht, hängt vom Grillgut ab:
für Würstchen oder weißes Fleisch (Hühnchen, Pute) braucht es weniger Glut als für ein Steak. 

Tipp: Man kann das Feuer mit einem Stock so zurechtrücken, dass auf der einen Seite der Feuerstelle die Glut ist (von dieser Seite wird dann gegrillt), auf dem anderen Teil oder am Rand des Feuers kann das Feuer weiter mit kleinen Ästen unterhalten werden, damit es schön hell ist. Ist die Glut nicht heiss genug, so kann dann immer von der brennenden Seite des Feuers Glut „nachgeholt“ werden, damit die Würstle auch schön braun werden.

Wie sorge ich für Sicherheit?

Legen Sie immer Steine um die Feuerstelle herum, damit das Feuer nach außen hin begrenzt ist. Wenn starker Wind herrscht, zünden Sie am besten kein Feuer an. Wenn Wind aufkommt (starker Funkenflug etc.), sollten Sie ein schon angezündetes Feuer schnellstmöglich löschen. 
Die Kinder sollen wissen, dass der Feuerring, sei er aus Stein oder aus Metall, heiß ist und man sich daran verbrennen kann. 

Auch kann bei einem Feuer jederzeit Glut von den brennenden Ästen spritzen - und dann gerne auch mal auf der Kleidung, Picknikdecken usw. landen. Deshalb: Lagerfeuerkleidung sollte nicht vom Feinsten sein - eher die alten Klamotten herausholen (auch deshalb weil sie noch tagelang nach Rauch riechen...). Und: wenn es knackt und Funken fliegen immer mal wieder schauen, ob sich ein Funken „verirrt“ hat... 

Immer wieder kommt es gerade in der kalten Jahreszeit vor, dass die Kinder (oder Erwachsenen) so nahe am Feuer hocken, dass die Schuhe dabei ankokeln oder anschmilzen (gerade Gummistiefel sind dafür bekannt...). Also: es schadet nicht, wenn ein Erwachsener immer mal wieder kuckt, wer zu nahe am Feuer sitzt und wo eventuell ein Schuh dampft oder qualmt. 
Bei Wind können die Flammen regelrecht umhergeschubst werden, die Kinder sollen dann einen sicheren Abstand halten - die Grillstöcke müssen dann entsprechend länger sein.

Beliebt bei Kindern ist es, Stöcke ins Feuer zu halten und die brennende oder glühende Spitze dann herumzuwedeln. Das sieht in der Dunkelheit phantastisch aus - wie wenn geheime Zeichen in die Nacht gemalt würden. Wichtig ist, dass die Kinder diese Fackeln nur ganz in der Nähe des Feuers verwenden und sich damit nicht gegenseitig zu nahe kommen. Die Kinder dürfen keinesfalls mit solchen Glutfackeln herumrennen oder herumtollen!

Das Feuer löschen

Als Grundregel gilt: den Platz erst verlassen, wenn das Feuer „tot“ ist, also auch durch eine Windböe nicht mehr angefacht werden kann. Das beliebte Jungen-Ritual, dass alle auf die Glut pinkeln reicht dazu nicht aus. Es braucht so viel Wasser, dass die Glut bei Kontakt mit Wasser nicht mehr faucht oder zischt. Dann die Glut einmal mit einem Stock umpflügen und noch mal großzügig Wasser drauf geben. 
Alternativ kann das Feuer erstickt werden, indem Sand oder Erde (nicht Humus!) auf das Feuer geschaufelt wird. Ein paar Steine sichern den Haufen zusätzlich ab. Also: Halten Sie immer einen Eimer Wasser griffbereit. Und wenn Sie können nehmen Sie eine Schaufel mit zum Grillplatz.

Das Grillfeuer

Material:

Handelsüblicher Grill, Holzkohle, Grillanzünder, Blasebalg oder Feuerfächer, Gitterrost für Speisen, Grillzange, Würstchen etc., evtl. ein Zweig Salbei.
Achten Sie beim Aufstellen eines Grills unbedingt auf den sicheren Stand.

Legen ein paar Ballen zusammengeknülltes Zeitungspapier in die Mitte und stapeln Sie darüber Kohlen (nicht zu viele). Dann zünden Sie mit Kaminzündhölzern das Zeitungspapier an und blasen ein wenig in das Feuer. Als Alternative zu Papier können Sie Grillanzünder nehmen. Hier ist als Nachteil zu nennen, dass Grillanzünder manchmal einen sehr intensiven Geruch verbreiten. Die Aufgabe der Kinder kann sein, mit dem Blasebalg oder Feuerfächer Luft in das Feuer zu wedeln. Zeigen Sie das Fächern: In einem Abstand von 1 Meter hinstellen, Fächer rauf und runter bewegen; nicht zu sehr fächern, da die Holzkohle sonst abkühlt.

Erst wenn die ganze Holzkohle glüht legen Sie den Rost auf die Grillstelle. Den Rauch können Sie mit einem Zweig Salbei in der Glut würzig werden lassen.

Wenn Sie keinen Grill haben, können auch ein alter Eisentopf und der Rost aus dem häuslichen Backofen herhalten.

Das Pagodenfeuer:

Soll das Feuer außergewöhnlich hell sein und weit sichtbar, so eignet sich das so genannte Pagodenfeuer. Dazu erst einmal ganz normal Unterzünder sowie die Weichholzpyramide in Kleinformat vorbereiten. Darauf dann Hartholz stapeln, und zwar senkrecht aufeinander: Unten zwei dickere Hartholzäste, dazwischen die Weichholzpyramide aufbauen. Als nächste Lage im rechten Winkel dazu 5 Harthölzer als Brücke über die zwei unteren legen. Darüber wieder im rechten Winkel versetzt 4 weitere Harthölzer, in der nächsten Schicht drei Harthölzer usw. So können sich die Flammen von unten nach oben durchbrennen.

Kinder grillen zusammen mit den Eltern

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Was kann ich am Lagerfeuer oder Grill zubereiten?

Stockbrot:

Zutaten für 10 Stockbrote:
600g Mehl
1 Tütchen Trockenhefe (es kann auch Frischhefe verwendet werden, etwa ein halber Würfel)
¼ Teelöffel Salz
2 kleine Tassen lauwarmes Wasser
evtl. 4 EL Olivenöl
Evtl. zum Bestreichen: Öl und Pinsel
Zubereiten (lassen Sie die Kinder dran!!): 10 min
Mehl, Salz und Hefe zusammenmischen, Wasser und Öl dazu geben. Je besser der Teig gewalkt wird, desto luftiger wird das Brot. 
Eine Handvoll Teig abzupfen, zu einer ca. 1cm dicken Schlange ziehen und diese spiralförmig um die Spitze eines Bratspießes oder Holzstockes (aus frischem Astwerk) wickeln. Mit Öl pinseln, dann in die Glut halten. In der Glut immer drehen, damit das Brot gleichmäßig gart. (Ist kein Öl vorhanden, wird das Brot trotzdem knusprig und lecker!)

Tipp: Stockbrot schmeckt auch mit Vollkornmehl lecker!

Knüppelkuchen:
Zutaten: 250 g Butter, 300 g Zucker, 1 Päckchen Vanillinzucker, 3 Eier, 500 g Mehl, etwas Milch
Zubereitung:
Butter schaumig schlagen, Zucker, Vanillinzucker und Eier darunter mischen. Dann Mehl und Milch zufügen. Zum Backen Stecken in den Teig tauchen und über der Glut ausbacken. Ist eine Schicht fertig, Stecken mit fertiger Schicht wieder in den Teig Stecken und neue Lage fertig backen. So entsteht ein „Schicht“-kuchen.

Am Spieß:
Als Bratspieße eignen sich vor allem junge, gerade Triebe von Büschen und Bäumen (sollen sich nicht biegen, wenn das Grillgut drauf ist). Zuerst schneiden oder sägen Sie den Zweig vom Baum ab, dann entfernen Sie die kleinen Seitenäste. Eine Astgabel mit zwei Spitzen eignet sich auch, um Würste oder ähnlich Schweres an zwei Stellen auf zu spießen. 

Schnitzen Sie den Spieß mit einem Taschenmesser immer vom Körper weg. Größere Kinder können hierbei schon helfen. Um ihre Stöcke voneinander unterschieden zu können, können die Kinder Muster in die Rinde schnitzen.

Auf dem Heißen Stein:
Legen Sie einen flachen Stein in das Feuer (bzw. auf die Glut) und warten Sie, bis er heiß geworden ist (je dicker der Stein, desto länger braucht er zum Aufheizen, und desto länger hält die Hitze vor). So wird aus dem Stein eine perfekte Pfanne, in der man Fleisch oder Fisch garen kann (den Stein vorher gut abpusten oder mit Blattwerk abfeudeln, damit keine Glutstückchen am Grillgut kleben).

Auf dem Rost:
Fleisch oder Fladenbrot kann auch auf dem Rost am offenen Feuer gebraten werden. Einfach 4 grössere, dicke Steine ins Feuer legen und einen alten Rost darauf legen (die Grösse der Steine hängt vom gewünschten Abstand zur Glut ab).

Eier kochen:
Schneiden eine Orange in zwei Hälften. Essen Sie eine Orangenhälfte aus der Schale (Fruchtfleisch rauspopeln). Dann schlagen Sie das Ei in die leere halbe Orangenschale. 

Diese Orangenschale in die Glut setzen. Nach ca. 5 Minuten ist das Ei fertig gekocht.

Grillpfanne bauen:
Material:

  • Eine Astgabel
  • Größeres Stück Alufolie
  • Kleines Stöckchen
  • Alufolie, in Streifen geschnitten

Über den Y-Teil der Astgabel legen Sie ein Stöckchen quer drüber und binden es mit Alufolienstreifen an den Enden fest. Dann legen Sie das größere Alufolienstück über die Astgabel und knüllen es an Rand der Astgabel fest. So entsteht eine Astgabel-Grillpfanne
Auf diese Pfanne schlagen Sie ein Ei und braten es als Spiegelei in der Glut.

Gemüsespieße
Gemüse (Aubergine, Zucchini, Pilze, Paprika) in Stücke schneiden. Über wenige Stunden in Olivenöl, Pfeffer, Salz, Knoblauch und Kräuter der Provence marinieren. Dann Gemüsestücke auf Spieße aufspießen und grillen, bis sie gar sind.

Bratwurst
Hier muss nichts gesagt werden. Würste vom guten Metzger und Bratspieße (siehe oben) zum Aufspießen – los geht’s.
Tipp: witzig für Kinder ist es, die Würstchen mal anders aufzuritzen: die Enden der Würste werden jeweils zwei mal eingeschnitten, sie rollen sich dann schön auf.

Leckere Kartoffeln:
Waschen Sie Kartoffeln, tupfen sie trocken und wickeln sie einzeln in Alufolie. Legen Sie diese Päckchen so in die Glut, dass sie vollständig bedeckt sind. Die Garzeit beträgt ca. 20-30 Minuten. Wenn die Kartoffeln gar sind, geben Sie einen Klecks Butter und Salz darauf und essen Sie schnell, so lange sie dampfen.
Tipp: wenn die Kartoffeln aussen richtig verkohlt aussehen ist das nicht schlimm: einfach aufklappen - innen drin ist wunderbaren Kartoffelmark, das Sie mit dem Löffel rausschälen können!

Steinzeitgrillen:
Spießen Sie ein Stückchen Fleisch, eine Banane in ihrer Schale oder ein Stück Gemüse direkt auf den Grillspieß und halten es über das offene Feuer: So hat man (nach allem was man so weiß...) auch schon in der Steinzeit gegrillt – von Rost war damals noch keine Rede.

Kinder grillen Würstchen auf Stöcken

© Dr. Herbert Renz-Polster

Marshmallow Grillen und Marshmallow-Smores
Das ist wirklich eine süße Ausnahme: So genannte „Smores“ stellt man her, indem man ein Marshmallow auf einen Spieß steckt, ihn an der Glut (nicht im Feuer - schmeckt nach Rauch) vorsichtig anschmort und dann entweder direkt vom Stock isst (lecker!) oder auf einen Butterkeks legt, darauf ein Stück Schokolade drapiert und anschließend als Deckel einen weiteren Butterkeks darauf legt.
Tipp: Marshmallow-Grillen ist Geduldsache - die Marshmallows auf der Glut immer schön drehen, sie schmecken am besten wenn sie leicht karamelisiert sind, also leicht braun sind. Wenn sie mal tief braun sind, so fangen sie ruckzuck Feuer (schnell auspusten, sie sind immer noch essbar!).

Gegrillte Banane
Hier kommt das gesunde Dessert: Einfach eine Banane in der eigenen Schale auf den Grill legen. Wenn die Schale von außen schön braun ist, nehmen Sie die Banane mit einer Zange aus dem Feuer, schlitzen sie auf und essen sie mit einem Löffel auf. Vorsicht, heiß!

Was können wir am Feuer spielen?

Kohlestifte herstellen
Material: fingerdicke Äste, Alufolie, Zeichenpapier, Grillfeuer
20 cm lange Äste in Alufolie wickeln und ins Grillfeuer legen. Die Äste verkohlen ähnlich wie in einer Köhlerei, da zwar genügend Wärme entsteht, aber der Sauerstoff aus der Luft für die vollständige Verbrennung fehlt. Wenn die Äste verkohlt sind, können die Kinder mit ihrem eigenen Kohlestift ein Bild malen – vielleicht darüber, wie sie ihren Stift hergestellt haben?

Brennender Stock
Alle sitzen im Kreis um das Feuer herum, und geben sich einen brennenden Stock weiter. Den Stock lässt man brennen, indem man ihn lang genug in das Feuer hält. Wenn er ausgeht, kann man versuchen, ihn neu an zu zünden. Beim Weitergeben des Stockes sagen die Kinder: „Das Feuer brennt noch“. Das Spiel geht weiter, bis der Stock abgebrannt ist. Man kann ihn bei Bedarf aber auch neu anzünden. Dieses Spiel ist eine eher meditative Übung und macht die Kinder mit dem Feuer bekannt.
Tipp: Wenn die Flamme schwächer wird, sollte der Stock steil nach unten gehalten werden.

Totenwache für den Kaiser
Zwei Kinder stehen sich gegenüber, beide haben Streichhölzer in der Hand. Sie stellen sich vor, Wächter zu sein und Totenwache beim Kaiser zu halten. Ihre Aufgabe ist es, sich über die Streichhölzer hinweg in die Augen zu schauen. Wer zuerst lacht hat verloren. Wenn beide Streichhölzer abgebrannt sind und nicht gelacht wurde, ist das Spiel gewonnen.

Duftfeuer
In eine Pfanne, deren Stiel an einen Ast gebunden verlängert wird, schüttet man stark riechende Kräuter (z.B. Lavendel oder Rosmarin) und brät sie im Feuer. Die Kinder versuchen, sich den Duft einzuprägen oder zu erraten, was da so duftet.

Zeichen in die Luft malen
Lassen Sie die Kinder mit einem brennenden Stock Zeichen in den dunklen Nachthimmel malen. Was habe ich gemalt? Was bedeutet das Zeichen?

Rauchzeichen machen
Zuerst zünden Sie das Feuer wie oben beschrieben an und lassen es brennen. Ins Feuer legen Sie nun rauchende Brennmaterilien wie frisches Gras, Blätter (kein Reisig!) oder feuchtes Holz, damit Rauch entsteht. Nehmen Sie dann eine nasse Decke. Halten Sie die Decke mit zwei Leuten hoch genug über die Flammen und warten Sie, bis sich Rauch unter der Decke angesammelt hat. Dann führen Sie mit zwei Leuten die Decke zur Seite und lassen den gesammelten Rauch auf einmal hoch steigen lassen. Den beschriebenen Vorgang können Sie wiederholen. Dadurch entstehen Rauchzeichen, wie bei den Indianern.

Fackeltanz
Fackeltänze bildeten im Mittelalter den Abschluss von Turnieren und Hochzeitsfesten. Natürlich sind Fackeltänze besonders toll in der Dämmerung oder im Dunkeln.

Musik: Mittelalterliche Musik (CD-Player mit Batterie)

Material: Fackeln, Eimer mit Sand zum Löschen
Die Kinder sollten den Tanz proben ohne brennende Fackel. Die Fackel sollte erst ganz zu Schluss angezündet werden, wenn die Schritte etc. klar sind.

Beim Tanzen halten die Kinder Abstand zu den anderen Kindern und achten darauf, die Fackel gerade zu halten.

  1. Mit der Fackel im kleinen Kreis gehen
  2. Sich mit dem Rücken zur Kreismitte drehen und nach außen laufen
  3. Im großen Kreis mit ausgestrecktem Fackelalarm sich einmal um die eigene Achse drehen (Vorsicht: genügend Abstand zum Nachbar!)
  4. Dann wieder im großen Kreis gehen

Dies ist nur ein Vorschlag, wie ein Fackeltanz aussehen könnte, Ihnen fallen sicher noch ganz andere Möglichkeiten ein.

Feuergeistertanz
Material: Pro Kind ein dünner Ast („Stecken“) mit vorne ans Ende getackerten 90 cm langen Geschenkbänderstreifen in gelber und roter Farbe
Der Tanz der Feuergeister symbolisiert das Feuer: Wie es am Anfang angezündet wird, dann größer und wilder wird, zu Ende nur noch glüht und dann wieder erstirbt.

Zuerst legen die Kinder ihre Stecken in die Mitte, die Bänder sind auf den Stecken gewickelt. Die Stecken sollen wie fürs Feuermachen sternförmig, mit dem umwickelten Teil nach außen, da liegen. Zu den Worten „und nun zünden wir das Feuer an“ sausen die Kinder auseinander und fassen dabei ihre Stecken an der nicht-umwickelten Seite, so dass beim Auseinanderrennen die Bänder wild flattern. Auf ein Zeichen oder den Satz „und das Feuer ist aus“ kommen die Kinder wieder in die Mitte zurück, wickeln ihre Bänder auf ihren Stecken und ducken sich in der Mitte zusammen.

Feuermusik
Material: Bambusstock (50 cm lang), Schnitzmesser (siehe Waldtag)

Lassen Sie die Kinder in den Bambusstock alle 5 mm eine 20 cm tiefe Spalte einritzen, bis das obere Ende des Stabes rundum nur noch aus Bambusfasern besteht. Jetzt können die Kinder die Bambusfasern zwischen beide Handflächen nehmen und die Hände kräftig hin- und herreiben. Das hört sich wie das Prasseln von Feuer an!

Sternengeschichten
Alle legen sich hin, in einen Kreis, die Köpfe in die Mitte und schauen hoch in den Himmel. Wer sieht Sterne? Wer erzählt eine Geschichte zu den Sternen ?

Tipi bauen
Wie die Indianer leben – Rauchzeichen machen, im Tipi wohnen, dafür sind Kinder direkt zu haben. 
Material: sechs zwei Meter lange Stangen bzw. Äste, Schnur, Bettlaken o.ä., evtl. Farben zum Bemalen

Stellen Sie zuerst drei Äste so im Kreis auf, dass sie in der Mitte oben zusammen kommen und sich gegenseitig Halt geben. Binden Sie dann die Äste mit der Schnur oben zusammen. Stellen Sie nun die weiteren 3 Äste noch hinzu und binden Sie alle sechs Äste oben zusammen. Legen Sie das Bettlaken über die Äste. Sie können mit einer großen Nadel einen Wollfaden zweimal durchs Laken stechen und den Faden dann (nach hinten aus dem Laken kommend) an den Ästen festbinden. Das kann einmal oben an den Ästen, dann in der Mitte und unten wiederholt werden. So ist das Laken einigermaßen fest verspannt. Wenn Sie wollen, können Sie die Kinder das fertige Tipi auch wie die Indianer bemalen lassen.

Indianerbemalung und Tanz
Passend zum Tipi haben wir Ihnen hier ein paar Indianertänze zusammengestellt, die auch schon von Kindergartenkindern gut getanzt werden können.
Natürlich freuen sich die Kinder, wenn sie sich dazu auch verkleiden und bemalen dürfen. Bei der Verkleidung können Sie ihrer und der Fantasie der Kinder freien Lauf lassen. Federn kann man übers Jahr sammeln mit Lederbändern zusammen binden- fertig ist der Kopfschmuck.

Für die Gesichtskampfbemalung eignet sich Theaterschminke auf Wasserbasis. Die Muster und Formen wählen Sie selbst. Lassen Sie die Kinder doch ihre eigenen Totempfähle schnitzen (link zu Waldtag und Schnitzen mit Kindern). Am besten nehmen Sie das Weichholz (link nach oben „Welches Holz nehme ich?“), das besser mit einem Messer bearbeitet werden kann.

Tänze
Für alle Indianertänze brauchen Sie Indianerkleidung und Trommeln. 
Die Trommeln können Sie selbst aus leeren Waschpulverkartons herstellen, deren obere Öffnung mit einem widerstandsfähigen Papier beklebt ist.

Stammestreffen - Pow Wows
Pow Wows sind toll – alle dürfen mittanzen, dabei schwätzen und witzeln. Die Tänze waren dazu da, dass sich die Indianerstämme untereinander treffen und austauschen konnten.

Umsetzung mit den Kindern:
Ein paar Kinder trommeln. Die anderen bilden die Tanzgruppe und stellen sich in zwei Kreisen, einem Innen- und einem Außenkreis, auf. Die Kreise können auch mit dem Lagerfeuer in der Mitte aufgestellt werden.
Die Trommelgruppe beginnt mit einem langsamen Trommelrhythmus.
Der Außenkreis tanzt dazu in die eine Richtung, der Innenkreis dazu gegenläufig, also in die andere Richtung. – Tanzen bedeutet, dass alle Kinder beim Tanzen fröhlich stampfen, hopsen, schwätzen und herumalbern dürfen!

Jäger und Beute
Mit diesem Tanz imitieren die Indianer das Spiel von Jäger und Beute. Der Solotänzer arbeitet vor allem mit pantomimischen Bewegungen.

Umsetzung mit den Kindern:
Der Tänzerkreis hat das Lagerfeuer als Mitte..
Trommler und Tänzer stellen sich hintereinander in einem Kreis auf. Der Kreis bewegt sich langsam in eine Richtung. Die Richtung kann während des Tanzes gewechselt werden.

Ein Kind spielt den „Jäger“ in der Mitte und stellt anfangs das Spurenlesen dar. Dann schleicht der Jäger sich an den Tanzkreis an und fängt einen der Tänzer im Kreis. Sobald diese Beute gefangen ist, tanzt die Beute mit dem Jäger in der Mitte.

Schnelle Stampfer
Bei diesem Tanz müssen die Tänzer den Trommelschlägen folgen, egal wie schnell sie werden. Wenn die Musik aber aufhört, müssen die Tänzer mit beiden Füßen auf dem Boden stehen.

Umsetzung mit den Kindern:
Kreuz und quer stampfen die Tänzer und so schnell wie möglich, bis sozusagen „kein Halm mehr steht“. Dazu schütteln die Tänzer den ganzen Körper. Damit das Schütteln des Körpers wirkungsvoller aussieht, können Sie den Kindern Schals mit Fransen o.ä. umhängen. Die verhüllten Körper verlieren durch die durcheinander wirbeldnen Fransen scheinbar jede feste Form.

Bräuche im Feuer im Jahreskreis
Das Feuer steht seit alters her im Mittelpunkt verschiedener Kulturen und derer Feste. In unseren Breiten spielt die christliche Tradition die größte Rolle. Auch bei uns gibt es viele Anlässe, zu denen Feuer machen gehört. Vielleicht haben Sie ja eine Idee, wie Sie die jeweiligen Feste mit ihren eigenen und den anderen Kindern im Kindergarten feiern wollen.

Sie werden im Folgenden selbst sehen, wie viele tolle Feste in einem Jahr mit Feuer verbunden. Ein Projekt wäre es daher, im Bereich des Kindergartens oder im Verein etc. eine feste Feuerstelle einzurichten. So kann erstens die Sicherheit gewährleistet werden und das Feuer kann immer wieder dazu genutzt werden, die Kinder und Eltern des gesamten Kindergartens zusammen zu bringen, z.B. bei Festen.

Jahreskreisfeste
Wintersonnenwende – die längste Nacht des Jahres – der 21. Dezember: Finden Sie zu dieser Zeit alle Wärme am Feuer, von vorne die Flammen, von hinten eine Decke, die den Rücken warm hält...

Schneefeier: Wenn im Winter Schnee fällt können die Kinder vor dem Haus kleine Höhlen oder Iglus in den Schnee bauen und Teelichter hinein stzen. In der Dunkelheit wirken die Schneelichter ganz zauberhaft!

Fastnacht – Vertreibung des Winters aus vorchristlicher Zeit: Nach Aschermittwoch werden in vielen Gemeinden Feuerräder vom Berg gerollt oder Fackeln über die Felder getragen. Andere entzünden große Reisighaufen. Das Feuer bedeutet in der Fastnachtszeit eine christliche Reinigung. In Volksbräuchen stellt sich die Fastnacht eher als Kampf von Sommer gegen Winter dar. Verbrannt wird eine Strohpuppe, die den Winter symbolisiert. Damit wird dem Frühling der Weg gebahnt

Osterfeuer: Das Osterfeuer wird in manchen Gemeinden am Karsamstag entzündet. Meist wird es an einem öffentlichen Platz veranstaltet. Wenn das bei Ihnen in der Gemeinde nicht geschieht, haben Sie vielleicht selbst eine Idee, wo man ein Osterfeuer für Familie und Freunde veranstalten kann.

Walpurgisnacht: Ursprünglich wurde in der Walpurgisnacht ein Feuer entfacht und um das Feuer herum getanzt. Ein Sprung durch das Walpurgisfeuer heilte und schützte. Es symbolisiert das Erwachen der Lebensgeister im Frühling. In dieser Nacht tanzten im Mittelalter die Hexen. Machen Sie doch mit einer Gruppe Erwachsener und Kinder ein Maifeuer: Wandern Sie in Hexenbekleidung mit Leiterwagen zu einer Feuerstelle (Wo baue ich ein Lagerfeuer?). Dort entfachen Sie das Feuer (vorher anmelden!). Tanzen und hüpfen Sie alle zusammen um das Feuer herum. Wenn das Feuer abgebrannt ist, kann es von mutigen kleinen Hexen übersprungen werden.

Sonnwendfeuer: Das Mitsommerfest feiert den längsten Tag im Jahr. Wenn man am Mittsommerfest Wünsche auf Zettel schreibt und diese ins Feuer wirft, so gehen sie vielleicht in Erfüllung. Verliebte konnten sich durch einen gemeinsamen Sprung über das Mitsommerfeuer öffentlichen verloben (Johannisfeuer). Sind das Ideen für ein Lagerfeuer zum 21. Juni? Das Sonnwendfeuer soll weit sichtbar sein und daher als Pagodenfeuer aufgebaut werden.

Kartoffelfeuer und Erntedank: Um den 22. September herum ist Erntedank. Das hat man früher mit so genannten Kartoffelfeuern gefeiert. Damals wurde als Brennmaterial getrocknetes Kartoffelkraut von den Feldern genommen. Heute kann man einfach ein Lagerfeuer mit Holz machen (Wie baue ich ein Lagerfeuer?) und darin ganz viele leckere Kartoffeln zubereiten.

Martinsfest: Diese Geschichte kennt jeder – der Ritter, der im bitterkalten Winter seinen Mantel mit einem Bettler teilt und nachher Bischof von Tours wird. Nach einem traditionellen Martinsumzug mit Laternen wird das Martinsfeuer in viele Gemeinden noch entzündet. Wenn es in Ihrer Gemeinde kein Martinsfeuer gibt, organisieren Sie doch ein Martinsfeuer, wohin Sie mit allen Kindern einen Umzug machen.

Tipps

Bleibt die Feuerstelle im Kindergarten das ganze Jahr über in Gebrauch, können Sie mit der ausgehobenen Erde/Grasnarbe einen oder mehrere Erdhügel oder Erdhöhlen bauen.

Erdhügel
Erdhügel, die Sie später mit Gras bewachsen lassen können, fordern Kinder heraus, immer wieder darüber zu rennen und die Beschleunigung beim Abwärtslaufen zu spüren. Hügeliges Terrain bewegt unsere Kinder! 

Vorgehen: Schichten Sie auf dem Rasen Steine übereinander und schichten Sie dann über die Steine die an der Feuerstelle ausgehobene Erde. So entsteht der Erdhügel. Besorgen Sie Grassamen und säen Sie auf dem Erdhügel, so dass nach guter Gießarbeit ein paar Wochen später ein Grashügel da steht.

Erdhöhlen
Eine Erdhöhle schafft man, indem man wie beim Erdhügel Steine aufeinander stapelt, dann Erde darüber schichtet, aber eine Eingang freilässt. Eine Erdhöhle regt die Spielfantasie der Kinder an.